aus: Unterwegs – zu den Arbeiten von Andreas Komotzki
Dr. Helga Gutbrod


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Schwarzweißfotografien der Tagespresse entnommen, dienen Komotzki als Ausgangsmaterial. Er vergrößert jeweils nur wenige Zentimeter große Nebenszenen des eigentlichen Bildgeschehens zu einem metergroßen Bild, rastert es neu, um ihm seine Schärfe und Kontur zurück zu geben und lässt so ein neues Bild aus gleichmäßig gesetzten, verschieden großen Punkten entstehen, die eine Assoziationsbreite von Pointillismus bis Polke offerieren. Bonbonfarben oder in erdigen Tönen färbt Komotzki das entstandene Bild ein.


Das Ergebnis ist ein irritierend klares Ordnungsgefüge, dessen vordergründige Schärfe im krassen Gegensatz zum schwer deutbaren Motiv steht. Es sind wartende, gehende oder in Gruppen zusammenstehende Personen, Situationen, wie sie tagtäglich unzählige Male zu beobachten sind. Zwangsläufig forscht man nach der Bedeutung der Szene. Doch trotz klarer formaler Gliederung verharren die Personen und die Situationen, in denen sie sich befinden, beunruhigend im Vagen. Es bleibt bei einem distanzierten Blick, der nicht zu enträtseln vermag.